Das Tor zur Hölle

30 km südöstlich von Rotorua liegt Wai-O-Tapu, dessen durch geothermische Aktivitäten hervorgebrachte Farbenpracht selbst bei bedecktem Himmel und komplett ohne Photoshop ziemlich spektakulär ist:

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Der hohe Schwefelgehalt der Luft verschont natürlich auch die umliegenden Bäume und Sträucher nicht, obwohl der starke Violett-Anteil der Pflanzen interessanterweise erst durch die Kamera des S7 dargestellt wird (Purple fringing? UV-Bakterien? …):

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Allerdings, es stinkt. Ein ausgewogenes Bouquet von Schwefelwasserstoffen und -oxiden umschmeichelt die Riechschleimhäute und führt mancherorts zu etwas unentspannten Gesichtszügen:

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Dass jedoch noch kein amerikanischer Touri die Chance genutzt hat, sich an einem der direkt am Wegesrand gelegenen schwefligen Heißdampflöcher eine kleine Brandblase anzueignen, um den Veranstalter anschließend mit einer Millionenklage zu überziehen, weil dieser es ja schließlich versäumt hat, ausdrücklich davor zu warnen, dass Wasserdampf heiß ist; erstaunlich …!

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Wenn man allerdings so grenzdebil ist, freiwillig das volle Programm (Matschpool und Schwefelbad) bei Hell’s Gate zu buchen

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muss man sich auch wirklich nicht wundern, wenn man dann noch tagelang danach stinkende Schwefelverbindungen ausschwitzt. Aber man soll ja im Leben alles einmal ausprobiert haben …

Während des Rückwegs von Wai-O-Tapu nach Rotorua bietet ein kleiner Abstecher auf die Waimangu Rd atemberaubende Ausblicke auf die sanft gerundeten grünen Hügel, für die ich das Auenland so unendlich liebe:

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Apropos Auenland: Auf dem direkten Weg von Auckland nach Rotorua kommt man in Matamata vorbei. Das dortige Informationszentrum versetzt jeden HdR-Fan schon von weitem in helle Verzückung; im Inneren kann man dann natürlich die klassische Tour zum Hobbiton Movie Set gleich um die Ecke buchen:

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In Rotorua gibt es originelle Kunstwerke, die sich erst nach reiflicher Überlegung als profane Fahrradständer entpuppen

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und natürlich die obligatorische Erinnerung an Neuseelands ruhmreiche Kriegsvergangenheit:

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Außerdem findet man an jeder Ecke heiße Schwefelquellen, an deren Duft sich die Bewohner aber gewöhnt haben: „Wir riechen das überhaupt gar nicht mehr.“ Laut Wikipedia betäubt Schwefelwasserstoff ja praktischerweise die Geruchsrezeptoren …

Rotorua und seine Umgebung sind ausgesprochen reich an Beschäftigungsmöglichkeiten für Besucher. So bieten beispielsweise mittlerweile mehrere Veranstalter Baumwipfelpfadtouren bei Nacht durch partiell beleuchtete Mammutbaumwälder an:

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Naja, ich mag die Redwoods lieber am Tag sehen:

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Aber das Klo ist auch in der Nacht mal wieder sehr originell:

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Unser B&B-Gastgeber hat uns die Hamurana Springs nördlich des Lake Rotorua ans Herz gelegt. Und in der Tat, die Atmosphäre rund um die Quelle und in den angrenzenden Redwoods ist traumhaft schön:

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Kristallklares Wasser

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üppige Vegetation

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fotogene Forellen

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und schwarze Schwäne, die in der Sonne allerdings den automatischen Weißabgleich und Kontrast der Mobilfunktelefonkamera an den Rand der Verzweiflung bringen:

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Auf dem Rückweg nach Auckland empfiehlt sich ein kleiner Umweg über Tauranga mit seinem endlosen weißen Sandstrand

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seinen Postkartenmotiven mit Möve

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und den Mutproben der Dorfjugend vor dem malerischen Mount Maunganui:

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Die weitere Heimreise liefert dann noch ein paar hübsche Wasserfälle

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Maschinenbauimpressionen in ehemaligen Gold- und Quarzminen

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und einen weiteren aussichtsreichen Anwärter auf den Schöner-Scheißen-Award:

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Ein Gedanke zu “Das Tor zur Hölle

  1. Hallo nach da unten , als ich die Wai o Tapu Bilder gesehen habe, hatte ich gleich „den“ Geruch in der Nase . Spannend – oder ?

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